Apple hat gezeigt, dass Sie doch noch auf die Stimmen Ihrer Community hören. Dabei haben Sie einen Sprung in die Zukunft gemacht und gleichzeitig einen Schritt in die Vergangenheit.
Beim letzten Special Event im Jahr 2021 hat Apple am 18. Oktober neben den neuen AirPods der 3. Generation und bunten HomePod minis auch neue MacBook Pro Modelle vorgestellt. Diese weisen neben ihrem „neuen“ Design auch weitere spannende Hardware-Spezifikationen auf und wurden zudem mit modifizierten M1-Prozessoren ausgestattet.
Technische Informationen zu den neuen MacBook Pro Displays
Die signifikanteste Neuerung bei der Vorstellung des MacBook Pro sind die beiden neuen Displaygrößen in 14 (14,2‘‘) und 16 (16,2‘‘) Zoll. Das Display selbst ist nun ein Liquid Retina XDR Display mit einem Kontrast von 1.000.000:1 und besteht aus 10.000 Mini-LEDs. Die Helligkeit des Displays ist standardmäßig bei 1.000 nits und soll maximal mit 1.600 nits ausleuchten.
Zusätzlich wurde für die neuen MacBook Pro Modelle ein 120-Hz Pro-Motion Display vorgestellt. Diese Bildwiederholrate stellt das MacBook Pro aber nicht kontinuierlich dar, sondern nur dann, wenn die Aktion auf dem Bildschirm eine höhere Bildwiederholrate erfordert – beispielsweise beim Scrollen. Was außerdem bei der Vorstellung der neuen MacBook Pros ungewohnt war, ist eine Notch, also die schwarze Einkerbung am mittleren, oberen Bildschirmrand, in dem sich nun eine 1080p Front-Kamera befindet.
Diese Notch ist aber keine Kerbe im eigentlichen Sinne, die in das Display hereinragt und dadurch Displayfläche wegnimmt, sondern viel mehr ein Extra an Displayfläche. Hierbei sind die beiden seitlichen Bereiche der Notch ein Zugewinn an Display, was vorher durch einen schwarzen Balken nicht nutzbar war. In diese nun freigewordene Fläche hat Apple die Menüleiste platziert, wodurch diese nicht mehr im Seitenverhältnis von 16:9 Platz wegnimmt. Wie das ganze aussieht, sieht man im folgenden Bild.
Eine letzte und weitere Neuerung am Display sind die Auflösungen von 3024 x 1964 mit 5,9 Millionen Pixel beim 14‘‘ und 3456 x 2234 mit 7,7 Millionen Pixel beim 16‘‘ MacBook Pro. Dadurch haben beide Geräte ein Display mit 254 ppi, was wieder einem „echten“ Retina-Display entspricht.
Prozessor-Vergleich zwischen dem M1 Pro und dem M1 Max
Neben einem vollkommen neuen Display hat Apple auch zwei neue Prozessoren vorgestellt: Den M1 Pro und den M1 Max. Beide nutzen als Basis die Apple-eigene Prozessorentwicklung des M1 Chips, der 2020 vorgestellt wurde. Die neuen Prozessoren sind der M1 Chip auf Steroide. Und doppelt Steroide, wenn man’s genau nimmt.
Der M1 Pro ist die Basisversion der neuen MacBook Pros mit bis zu 10 CPU-Kernen und bis zu 16 GPU-Kernen. Zudem unterstützt der M1 Pro bis zu 32 GB Arbeitsspeicher (RAM), welcher durch CPU und GPU gemeinsam genutzt wird. Die Speicherbandbreite wurde mit bis zu 200 GB/s angegeben
Der M1 Max hat standardmäßig 10 CPU-Kerne und kann mit bis zu 32 GPU-Kernen ausgestattet werden. Dieser Chip unterstützt bis zu 64 GB gemeinsam nutzbaren Arbeitsspeicher und hat eine maximale Speicherbandbreite von bis zu 400 GB/s.
In der nachfolgenden Tabelle sind die einzelnen Chipkonfigurationen nochmal für euch zusammengefasst. Die Kerne für die Neural-Engine wurden nicht berücksichtigt, da bei allen Prozessorvarianten 16-Neural-Engine Kerne enthalten sind.
Chipversion | CPU-Kerne | GPU-Kerne | Arbeitsspeicher (Min.) |
Arbeitsspeicher (Max.) |
M1 Pro | 8-Core CPU | 14-Core GPU | 16 GB | 32 GB |
M1 Pro | 10-Core CPU | 14-Core GPU | 16 GB | 32 GB |
M1 Pro | 10-Core CPU | 16-Core GPU | 16 GB | 32 GB |
M1 Max | 10-Core CPU | 24-Core GPU | 32 GB | 64 GB |
M1 Max | 10-Core CPU | 32-Core GPU | 32 GB | 64 GB |
Preise der unterschiedlichen MacBook Pro Konfigurationen
Wie bereits in einem Leak vor dem Event von Marc Gurman prophezeit wurde, sind die Preise für die neuen MacBook Pro Modelle spürbar höher als bei früheren Veröffentlichungen. Die Preisspanne zwischen den möglichen Konfigurationen sind übersichtlich in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Im ersten Abschnitt stellen wir die Preistabellen für die Konfigurationen des 14 Zoll MacBook Pros für euch dar.
MacBook Pro 14 Zoll, M1 Pro, 8-Core CPU, 14-Core GPU (Basismodell):
MacBook Pro 14 Zoll, M1 Pro, 10-Core CPU, 14-Core GPU:
MacBook Pro 14 Zoll, M1 Pro, 10-Core CPU, 16-Core GPU:
MacBook Pro 14 Zoll, M1 Max, 10-Core CPU, 24-Core GPU:
MacBook Pro 14 Zoll, M1 Max, 10-Core CPU, 32-Core (leistungsstärkste Konfiguration):
Hier kann man sehen, dass die Preisspanne zwischen den Arbeitsspeicher und SSD Konfigurationen stark variieren. Zusammengefasst kostet das günstigste MacBook Pro mit 14 Zoll 2249,00 € und die maximale Variante kann bis zu 6659,00 € kosten.
Im zweiten Abschnitt stellen wir auch noch die Preistabellen für die 16 Zoll MacBook Pro Konfigurationen vor.
MacBook Pro 16 Zoll, M1 Pro, 10-Core CPU, 16-Core GPU (Basismodell):
MacBook Pro 16 Zoll, M1 Max, 10-Core CPU, 24-Core GPU:
MacBook Pro 16 Zoll, M1 Max, 10-Core CPU, 32-Core GPU (leistungsstärkste Konfiguration):
Zusammengefasst kann man sagen, dass das neue 16 Zoll MacBook Pro bei 2749,00 € beginnt und in der maximalen Ausführung 6839,00 € kostet.
Alle hier genannten Preise sind die Preise (UVP), die Apple selbst im Shop für die Produkte aufruft. Mit Education-Rabatten können Personen aus dem Bildungsbereich noch etwa 5 % Rabatt erhalten.
Gegenüberstellung von M1 Pro, M1 Max und dem M1 Chip von 2020
Als Apple im Jahr 2020 den M1 Prozessor im MacBook Air und im MacBook Pro vorstellte, war diese Art des SoC (System on a Chip) ein innovativer Durchbruch. Gleichzeitig wandte sich Apple damit von Intel-Prozessoren ab. Der M1 Prozessor war leistungsstärker als der damals stärkste Intel i9 Prozessor, den Apple zur Konfiguration anbot. Und gleichzeitig war er energieeffizienter, was unter anderem beim MacBook Air das Weglassen eines Lüfters ermöglichte. In der nachfolgenden Tabelle werden die Details und Besonderheiten zwischen den drei Prozessoren gegenübergestellt.
Prozessor | M1 | M1 Pro | M1 Max |
Fertigung | 5 Nanometer | 5 Nanometer | 5 Nanometer |
Transistoren | 16 Mrd. | 33,7 Mrd. | 57 Mrd. |
CPU Performance Kerne | 8-Core | 8 – 10 Core | 10-Core |
Grafik | 8-Core GPU | 16-Core GPU | 24 – 32-Core GPU |
RAM | 8 – 16 GB | 16 – 32 GB | 32 – 64 GB |
Thunderbolt Anschlüsse | 2 | 3 | 3 |
Speicher-Varianten | 512 GB – 2 TB | 512 GB – 8 TB | 512 GB – 8 TB |
Externe Displays | 1 Display
bis 6K Auflösung (60 Hz) |
2 Displays
bis 6K Auflösung (60 Hz) |
3 Displays
bis 6K Auflösung (60 Hz) 1 Display bis 4K (HDMI) |
Die beiden neuen Prozessoren unterscheiden sich im Wesentlichen in der Anzahl der Transistoren, der Performance- und Grafikkerne und der Anschlussmöglichkeiten. Damit einhergehend unterscheidet sich auch die Größe des jeweiligen Chips selbst.
Beim M1 Prozessor gab Apple 2020 an, dass mit der leistungsstarken GPU eine nahtlose Wiedergabe von „mehreren“ 4K Videostreams oder das Rendern komplexer 3D Szenen möglich sei. Etwas konkreter wurde Apple bei der Keynote der M1 Pro und M1 Max Prozessoren. Hier hieß es, dass „mit dem M1 Max mit 32 GPU Kernen bis zu 30 Streams mit 4K Apple ProRes Footage oder 7 Streams mit 8K Apple ProRes Footage ohne spürbare Leistungseinbußen und mit Echtzeit-Rendering in Final Cut Pro bearbeitet, arrangiert und mit Effekten versehen werden können“.
Um euch einen validen Vergleich zu ermöglichen, haben wir mit drei MacBooks und den jeweiligen Prozessoren Tests durchgeführt.
Videobearbeitung (Final Cut Pro):
Der Test mit Final Cut Pro wurde mit einem etwa 10-minütigen 4K 60 FPS Clip getestet, welcher zum Teil aus 4K und 8K Videomaterial bestand und mit etwas Color-Grading, Übergängen und wenigen Effekten bearbeitet wurde. Die Vorschau klappte bei allen drei Geräten problemlos, beim M1 im MacBook Air wurde das Rendern der Vorschau bei zu vielen Effekten allerdings minimal spürbar, wenn auch nicht störend. Das Rendern der Timeline beim Medienexport sah folgendermaßen aus:
- MacBook Air | M1 | 16 GB RAM: 10m 12s
- MacBook Pro | M1 Pro | 32 GB RAM: 3m 42s
- MacBook Pro | M1 Max | 32 GB RAM: 3m 0s
Diese Art der Videobearbeitung in Final Cut Pro ist tendenziell eher prozessor- als grafiklastig, wodurch der Unterschied bei M1 Pro und M1 Max geringer ausfällt.
Sobald eine grafikintensive Anwendung ausgeführt wird, wie etwa 3D Rendering, dann besticht der M1 Max eindeutig mit besserer Performance im Vergleich zum M1 Pro, und liegt auch gegenüber dem M1 sehr deutlich vorne.
Bildbearbeitung (Photoshop):
Bei der Bearbeitung von RAW Fotos mit Photoshop merkt man in unserem Test bei einem 25 Megapixel RAW Foto, dass der M1 damit auch kaum Probleme hat. Selbst mit dem vollständig bearbeiteten Foto merkt man nur minimal ein Ruckeln, das Entwickeln bzw. Exportieren des Fotos geht sehr schnell. Beim M1 Pro und M1 Max mit der gleichen Ausgangssituation merkt man hingegen überhaupt keine Veränderung und das Foto ist innerhalb von ein bis zwei Sekunden vollständig entwickelt bzw. exportiert.
Akkulaufzeit:
Bei der Akkulaufzeit hat tatsächlich das MacBook Air mit dem M1 Prozessor die Nase im Vergleich zu den M1 Pro und M1 Max Prozessoren vorne. Das hat den Hintergrund, dass das MacBook Air bei Leistungsspitzen durch das lüfterlose Design den Prozessor heruntertaktet und dadurch zwar Energieverbrauch, aber auch Leistung reduziert.
Laut Apple soll das MacBook Air mit M1 Prozessor eine Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden Videowiedergabe schaffen. Bei einer gemischten Nutzung von Office Programmen, E-Mail und rund 3 Stunden Video- sowie Bildbearbeitung kamen wir beim MacBook Air auf eine Akkulaufzeit von rund 13 Stunden, was überragend ist. Bei einer vergleichbaren Arbeitsbelastung kamen der M1 Pro (14 Zoll) auf 10 Stunden und der M1 Max (14 Zoll) auf 9 Stunden Akkulaufzeit. Diese Werte sind im Vergleich zu früheren MacBook Pros mit Intel-Prozessoren hervorragend.
Fazit – Für wen sind die MacBook Pros mit M1 Pro und M1 Max sinnvoll?
Zunächst muss erwähnt werden, dass die MacBook Air und MacBook Pro Modelle vom Jahr 2020 mit dem M1 Prozessor wirklich sehr kompakte und gleichzeitig leistungsstarke Alltagsgeräte sind. Für einen Großteil der Nutzer, die aufgrund der Bedienbarkeit, der Stabilität und der Systemintegration im Apple-Ökosystem ein MacBook verwenden möchten, ist diese Konfiguration mehr als ausreichend. In der folgenden Liste führen wir Tätigkeitsbereiche auf, für die wir ein MacBook mit dem M1 Prozessor den neueren Geräten mit M1 Pro und M1 Max vorziehen würden:
- Website-Entwicklung (mit einem Content-Management-System)
- Blogging und schriftstellerische Tätigkeiten
- Management, Consulting und Vertriebstätigkeiten
- Administrative Aufgaben jeglicher Form
- Schule und Studium
(Ausnahmen sind Ingenieur-, Architektur-, Design- und Medienproduktion-Studiengänge)
- Betrieb von Online-Shops
Grund: Leichter, portabler und niedrigerer Preis.
Die MacBook Pro Modelle mit M1 Pro und M1 Max Prozessoren lohnen sich tendenziell eher für folgende Tätigkeitsbereiche:
- Design-Tätigkeiten mit 3D Grafiksuites und CAD Software
- Videoproduktion mit hochwertigem Aufnahme-Equipment
- Fotografie (hier auch wegen des integrierten SD-Kartenlesers, wobei hinsichtlich Leistung die Geräte mit M1 in 99 % der Fälle auch ausreichend sein werden)
- Musikproduktion mit aufwändigen Projekten und umfangreicher DAW
- Spiele-Entwicklung
- Anwendungsentwicklung (unter anderem mit XCode)
Grund: Von Mehrleistung und Features wird durch höhere Effizienz im Workflow profitiert.
Für einige Gewerbetreibende, Freiberufler und Privatnutzer ist auch der Preis ein Kriterium. Die preisliche Reichweite von gewöhnlichen Konfigurationen (ohne übermäßig viel SSD-Speicher) sieht folgendermaßen aus:
- MacBook (Air) mit M1 sind im Preisbereich zwischen 900 € und 1.900 € erhältlich
- MacBook Pro mit M1 Pro sind zwischen etwa 2.500 € und 3.500 € angesiedelt
- MacBook Pro mit M1 Max befinden sich im Bereich zwischen 2.700 € und 4.500 €
Die genauen Anforderungen an die eigene Arbeit und die damit verbundenen Abläufe kennt nur Ihr selbst. Wenn du aktuell schon weißt, dass die Programme, mit denen du täglich arbeitest, sehr stark den Prozessor beanspruchen und diese auch Multi-Core unterstützen, dann wirst du mit einem M1 Pro mit 10 Kernen höchstwahrscheinlich glücklich sein und damit auch deine Produktivität spürbar steigern können. Wenn du grafikintensive Arbeiten erledigst und gleichzeitig maximalen Arbeitsspeicher benötigst, weil du viele Objekte, Programme und Tabs gleichzeitig aktiv hast, kann dir der M1 Max einen optimierten Workflow ermöglichen und das letzte Quäntchen Effizienz herauskitzeln. Und wenn alle eben genannten Punkte für dich ein Brief mit sieben Siegeln sind, wird vermutlich der M1 Prozessor dein idealer Begleiter durch den Tag sein.
Zum Schluss ein kleiner gut gemeinter Rat:
Wenn es das neue MacBook Pro wegen der Features und des Designs wird, dann investiere eher in eine größere SSD und mehr Arbeitsspeicher als in den leistungsstärksten Chip.
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